Vielleicht bist du schon einmal am gelben Gebäude unserer Schule vorbeigelaufen oder hast sogar darin Unterricht. Aber wusstest du, dass es in Niederkassel schon vor über 200 Jahren eine Schule gab? Die Geschichte unserer Schule ist fast so spannend wie ein Abenteuerbuch – nur dass sie wirklich passiert ist!
Wie alles begann – eine Schule vor über 130 Jahren
Die allererste Schule in Niederkassel wurde ungefähr um das Jahr 1820 gebaut. Ganz genau weiß man das heute nicht mehr, weil es keine Akten oder Baupläne aus dieser Zeit gibt. Aber ältere Niederkasseler erzählten ihren Kindern und Enkelkindern, dass sie diese Schule besucht haben. Zudem konnten Fachleute später am Baumaterial erkennen, dass das Gebäude tatsächlich so alt war.
Dieses erste Schulhaus stand viele Jahre mitten im Dorf. Es war für die damaligen Verhältnisse groß und wichtig – aber mit der Zeit wurde es immer baufälliger.
Ein Problem: Das alte Schulhaus bröckelt
Schon vor rund 100 Jahren sagten die Menschen:
„Die Schule muss erneuert werden!“
Mehrere Baupläne wurden gezeichnet – aber dann wieder verworfen, weil das Geld fehlte. Immer wieder wurde überlegt, eine neue Schule zu bauen, doch es klappte nie richtig.
1936 gab es neue Hoffnung: Man fand ein großes Baugrundstück an der Rosenstraße. Man begann sogar 1939 mit den ersten Arbeiten – doch dann kam der Zweite Weltkrieg, und alles musste abgebrochen werden. Die Baugrube wurde später zugeschüttet und das Grundstück für Häuser genutzt.
In dieser Zeit wurde das alte Schulgebäude so kaputt, dass es in den letzten Kriegsjahren nicht mehr als Schule benutzt werden konnte. Nach dem Krieg wurde es nur notdürftig repariert, damit die Kinder überhaupt wieder Unterricht haben konnten.
Der Neubau beginnt – endlich geht es los!
Nach vielen Versuchen und neuen Plänen war es schließlich 1959 so weit:
Der Bau unserer heutigen Schule begann!
Am 24. April 1959 wurde der erste Spatenstich gemacht. Die Bauarbeiter legten sofort los, und die Arbeiten gingen so schnell voran, dass das alte Schulhaus den neuen Baustellen sogar im Weg stand.
Darum mussten die Kinder am 10. Mai 1959 ausziehen und vorübergehend in Behelfsräumen untergebracht werden. Nur fünf Tage später, am 15. Mai 1959, wurde das alte Schulgebäude abgetragen.
Das war ein großer Moment für viele Menschen in Niederkassel – ein Stück Geschichte verschwand, damit ein neuer Anfang entstehen konnte.
Das Richtfest – ein richtiges Dorffest
Schon am 21. Juni 1959 konnte der Dachstuhl aufgesetzt werden. Damit war der Rohbau fast fertig. Am 13. Juli 1959 feierte man deshalb ein Richtfest.
Viele wichtige Personen kamen: Vertreter des Schulamtes, der Kreisverwaltung und sogar der Regierung in Köln. Nach der offiziellen Feier trafen sich alle noch im Gasthaus Brodesser – das war damals ein beliebter Treffpunkt im Dorf.
Die Schule ist fertig – ein großer Tag für Niederkassel
Nach dem Richtfest ging es innen weiter: Klassenzimmer, Heizungen, Fenster, Böden – alles musste eingebaut werden. Fünf Monate später war es so weit:
Am 16. Dezember 1950 (ja, die Jahreszahlen wurden in der Chronik später korrigiert) wurde die neue Schule feierlich eingeweiht.
Der ganze Ort war geschmückt, Fahnen wehten, und fast alle Niederkasseler waren stolz und froh, dass ihre Kinder nun ein modernes Schulgebäude hatten.
Der Landrat, Herr Etzenbach, sagte damals:
„Hier sollen die Kinder das Rüstzeug für ihr späteres Leben erhalten.“
Er überreichte dem Schulleiter sogar ein Kunstwerk des Malers Vilzkotter – ein besonderes Geschenk zur Einweihung.
Was bedeutet das für uns heute?
Auch wenn das gelbe Schulgebäude inzwischen mehrfach erweitert und modernisiert wurde, trägt es immer noch die Geschichte der ganzen Gemeinde in sich. Viele Generationen von Kindern haben hier Lesen, Schreiben, Rechnen – und das Leben – gelernt.
Wenn du also morgens durch den Altbau läufst, gehst du durch ein Stück Niederkasseler Geschichte, das seit über 70 Jahren besteht.